Abschnitt II-5.3 RISU-NRW

II – 5 Fachbezogene Hinweise und Ratschläge – Technik/Arbeitslehre

II – 5.4 Metallarbeiten

II - 5.4.1 Arbeiten mit dem Hammer

  • Hammerkopf fest am Stiel befestigen z. B. mit einem Metallkeil. Besser sind glasfaserverstärkte Stiele, die mit dem Hammerkopf fest verbunden sind.118
  • Hammerstiel verwenden aus besonders festem und unbeschädigtem Material z. B. Hölzer wie Esche oder Hickory, handgerecht und sich nach hinten konisch verdickend.

 

II - 5.4.2 Blech schneiden

  • Reißnadel und Spitzzirkel so weitergeben, dass die Annehmende oder der Annehmende nicht in die Spitze hineingreifen kann. Reißnadeln mit zwei Spitzen mit einem Korkenstück sichern.
  • Griffe von Handblechscheren nicht mit Rohren verlängern. Hebelblechscheren benutzen.
  • Bei der Hebelblechschere nach der Arbeit Handhebel senkrecht nach oben stellen und gegen Herabfallen sichern. Tafelblechschere schließen und gegen unbefugtes Benutzen sichern.
  • An den scharfen Schnittkanten besteht Verletzungsgefahr; Arbeitshandschuhe verwenden.
  • Bei Trennvorgängen am Werkstück entstehende Grate und scharfe Kanten beseitigen.

 

II - 5.4.3 Bohrmaschine/Drehmaschine

  • Bohrer in das Bohrfutter der Maschine sicher einspannen, auf zentrischen Sitz achten.
  • Nach Wechsel des Bohrers bzw. Werkstücks Futterschlüssel sofort abziehen.
  • Futterschlüssel nicht mit einer Kette o. ä. an der Maschine befestigen, damit es beim Spannvorgang und einem unbeabsichtigten lngangsetzen der Maschine nicht zu Fingerverletzungen durch die sich aufwickelnde Kette kommt.
  • Durchmesser des Bohrers bzw. Drehmeißels, Drehzahl und Werkstoff aufeinander abstimmen.
  • Material vor dem Bohren ansenken.
  • Beim Bohren lose Werkstücke sicher festspannen.
  • Große Bohrungen mit einem kleinen Bohrer vorbohren.
  • Bei sprödem Material, bei dem Späne brechen und herumspritzen können (z. B. harte Messinglegierungen) Schutzbrille tragen.
  • Nur mit anliegender Kleidung arbeiten; Halstücher und Schals, Armreife und Ringe ablegen; bei langen Haaren Haarschutz tragen.
  • Beim Bohren/Drehen keine Arbeitshandschuhe tragen, da diese vom Bohrer/Werkstück erfasst werden können.

 

II - 5.4.4 Zusätzliche Anforderungen an Drehmaschinen

  • Erforderliche Drehzahl der Arbeitsspindel bezüglich des Materials nicht überschreiten. Faustregel: Je größer der Durchmesser und je härter das Material, desto niedriger die Drehzahl.
  • Schneide des Meißels in der Höhe der Rotationsachse des Werkstücks einspannen.
  • Mit möglichst geringer Schnittgeschwindigkeit arbeiten. Andernfalls geeignete wassergemischte Kühl-Schmiermittel verwenden. Hierbei Aerosolbildung vermeiden; Kühl-Schmiermittel regelmäßig austauschen.
  • Umlaufende Werkstücke keinesfalls mit der Hand berühren.
  • Zum Entfernen von Spänen bei laufender Maschine Spänehaken benutzen.

 

II - 5.4.5 Stationäre Schleifmaschine (Schleifbock)

  • Schleifscheiben sind stoßempfindlich, deshalb vorsichtig transportieren.
  • Klangprobe zur Feststellung der Rissfreiheit durchführen, Drehrichtung beachten; nach dem Aufspannen die Maschine bei abgesperrtem Gefahrenbereich mindestens fünf Minuten mit voller Betriebsgeschwindigkeit laufen lassen.
  • Die verstellbare Werkstückauflage ist so einstellen, dass die Auflage weniger als 3 mm an der Scheibe liegt.
  • Beim Arbeiten Schutzbrille tragen, bei langen Haaren einen Haarschutz benutzen.
  • Werkstück nur mit mäßigem Druck an die Scheibe halten.
  • Werkstücke nach dem Schleifen mit Hilfe eines Abziehsteines vom feinen Grat befreien.

 

II - 5.4.6 Oberflächenbeschichtung

  • Beim Säubern des Werkstücks mit Lösemittel Gefahrenhinweise (R- und S-Sätze) beachten. Siehe Ziffer III - 4.6 Übersicht über gebräuchliche Lösemittelgemische.
  • In einem Werkraum mit guter Querlüftung oder im Freien arbeiten. Schutzhandschuhe aus Nitrilgummi verwenden.
  • Verunreinigte Lösemittel sachgerecht sammeln und entsorgen.
  • Mit Lacksystemen auf Wasserbasis arbeiten.

 


118 Hämmer nach DIN 1041 erfüllen die Sicherheitsanforderungen.