Orientierungssystemplan für blinde Menschen ©Unfallkasse NRW

BA Informations- und Orientierungssysteme

Mit Informations- und Orientierungssystemen werden, unter besonderer Berücksichtigung der Anforderung von Menschen mit sensorischen und kognitiven Einschränkungen, Hinweise zur Verfügung gestellt, die es ihnen erlauben, die Umgebung und das Gebäude selbstständig zu nutzen. Gut durchdachte Informations- und Orientierungssysteme kommen aber auch in einem Umfeld mit vielen Informationen allen anderen Personen zugute.

Wichtige Hilfsmittel für sehbehinderte und blinde Menschen sind dabei z. B. taktil erfassbare Pläne, Bodenindikatoren, optisch kontrastreiche und akustische Informations- und Orientierungssysteme.

Orientierungssystem am Geländer für blinde Menschen©B. Fardel | Unfallkasse NRW

Pläne

Orientierungspläne und Informationstafeln sollten für blinde und sehbehinderte Menschen sowohl mit Braille- als auch erhabener Profilschrift taktil zugänglich sein. Dies gilt auch für die Flucht- und Rettungspläne, die an geeigneten Stellen sichtbar auszuhängen sind.  Bei Ausfall der Allgemeinbeleuchtung kann die Erkennbarkeit von Flucht- und Rettungsplänen z. B. durch Verwendung von lang nachleuchtenden Materialien erreicht werden.

Allgemeine Orientierungshilfen
Es ist sinnvoll, die Orientierung und das Auffinden von zentralen Informationsbereichen durch Bodeninformationen zu unterstützen. Die Veränderungen im Bodenbelag können beim Gehen mit den Füßen oder mit dem Blindenlangstock wahrgenommen werden. Die „Schrift für die Füße“ dient Menschen mit Sehbehinderung und Erblindeten als Führungs- bzw. Findehilfe und weckt bei Sehenden mehr Aufmerksam­keit.

Die zwei Ansätze dabei sind:

Leitlinienprinzip
Der Nutzer wird anhand einer durchgehenden, linienförmig ange­ordneten Struktur zielgerichtet vom Ausgangspunkt zum vorgegebenen Endpunkt geführt. Dieses Prinzip ist insbesondere zur Führung in unübersichtlichen oder belebten Bereichen oder zur Hinführung von einem Gebäude zum anderen geeignet.

Bojenprinzip 
Beim Bojenprinzip wird der Nutzer nicht an einer Leitlinie entlang­geführt, sondern orientiert sich punktuell von Info-Boje zu Info-Boje. Die Info-Bojen sind gekennzeichnet durch den starken sicht- und tastbaren Kontrast zu ihrer Umgebung. Dieses System eignet sich für übersichtliche oder weniger belebte Bereiche sowie für ein Umfeld, in dem das „Erkunden“ erwünscht ist.