Überprüfung der Grundfertigkeiten – Komplexübung

SH Überprüfung der Grundfertigkeiten – Komplexübung

Die „Komplexübung zur Überprüfung der Grundfertigkeiten des Schwimmens“ (KÜGS) nach Dr. Detlef Beise verknüpft die Beherrschung der sieben Grundfertigkeiten (Atmen, Tauchen, Springen, Rollen, Drehen, Gleiten und Fortbewegen) miteinander und bereitet die Schüler und Schülerinnen so auf die Anforderungen des sicheren Bewegens im Wasser vor. Insgesamt sind in diesem standardisierten Prozess sieben Phasen erfolgreich zu absolvieren.

Folgende Materialien sind durch die Lehrkraft bereitzuhalten:

  • eine äußere Schwimmbahn, Länge 15 m ist ausreichend
  • ein Tauchring oder ein anderer geeigneter Tauchgegenstand
  • ein Signalgeber, z. B. Pfeife 
  • eine Schreibunterlage
  • ein Bewertungsblock (selbst erstellt) und ein Stift

Für jede einzelne Phase erhält der Schüler/die Schülerin Punkte (max. 14 Punkte), die auch zur Leistungsbewertung und Notengebung verwandt werden können. Das erfolgreiche Absolvieren der KÜGS ist für das Erreichen der Niveaustufe 2 im Schulschwimmpass empfohlen.

Die Phasen sind im Weiteren detailliert beschrieben:
 

Phase 1 – Abstoßen von der Beckenwand und Gleiten in Bauchlage

  • Die Schülerinnen und Schüler nehmen an der Beckenwand eine Ausgangsposition ein. Dabei ist ein Arm nach vorn in Schwimmrichtung gestreckt, der andere hält sich – nach hinten gestreckt – an der Beckenwand fest. Die Beine sind angehockt, die Füße stehen parallel an der Wand, die Zehenspitzen zeigen nach unten in Richtung Beckengrund. Nach einem kurzen, tiefen Einatmen durch den Mund erfolgt ein kräftiger Abstoß. 
  • Danach gleitet der Schüler/die Schülerin in gestreckter und angespannter Körperlage an der oder unter der Wasseroberfläche bis zu einer 5-Meter-Markierung. Dabei wird durch Mund und Nase ausgeatmet.

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

 

Phase 2 – Rolle vorwärts und Einnahme einer senkrechten Körperposition

  • Auf Höhe der 5-Meter-Markierung führt der Schüler/die Schülerin auf kleinstem Raum eine Drehung (270°) um die Körperbreitenachse durch (Rolle vorwärts). 
  • Zum Abschluss der Drehung wird der Körper senkrecht aufgerichtet, der Blick des Schülers/der Schülerin erfolgt in Schwimmrichtung. Diese Körperposition im Wasser wird für ca. drei Sekunden gehalten.

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

 

 

Phase 3 – Drehen und Orientieren 

  • Nun wird der aufrechte Körper um 90° in der Längsachse in Richtung des seitlichen Beckenrandes gedreht. 
  • Der Schüler/die Schülerin orientiert sich zum markierten Ausstiegspunkt.

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

 

Phase 4 – Fortbewegen an den Beckenrand und Verlassen des Beckens ohne Hilfsmittel

  • Durch einen frei gewählten Arm- und/oder Beinantrieb bewegt sich der Schüler bzw. die Schülerin bis zum markierten Ausstiegspunkt. 
  • Dort verlässt er oder sie das Wasser selbstständig ohne Hilfsmittel und ohne Unterstützung einer anderen Person.

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

 

 

Phase 5 – Fußsprung und widerstandsarmes Eintauchen

Am Beckenrand dreht sich der Schüler/die Schülerin wieder so, dass er/sie mit beiden Beinen einen festen Stand einnimmt; die Füße stehen parallel und schulterbreit zueinander, die Zehen umklammern den Beckenrand, die Beine sind durchgestreckt, die Arme liegen am Körper an (Ausgangsposition).

  • Der Absprung erfolgt beidbeinig und kräftig nach vorn und oben.
  • Das Eintauchen erfolgt fußwärts, widerstandsarm (spritzerarm) und in gestreckter Körperlage.

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

 

Phase 6 – Einnehmen der Sitzposition am Beckengrund und Ausatmung

  • Der Körper gleitet neben einen am Beckengrund abgelegten Tauchring in die Sitzposition. Der Oberkörper bleibt aufrecht, die Hüfte um 90 Grad gebeugt. Die Beine berühren in gestreckter Haltung den Beckengrund. Das Abtauchen kann ggf. durch seitliches, körpernahes „Paddeln“ mit den Händen unterstützt werden. 
  • Während des Aufenthalts unter Wasser wird kontinuierlich und deutlich sichtbar durch Mund und Nase ausgeatmet.

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

 

 

Phase 7 – Aufnahme des Tauchrings und Auftauchen

  • Der Schüler/die Schülerin erkennt den Tauchring neben sich und ergreift ihn mit einer Hand. 
  • Zum Auftauchen drückt sich der Schüler/die Schülerin kräftig mit beiden Füßen vom Beckengrund ab. Beim Durchbrechen der Wasseroberfläche präsentiert er/sie den Tauchring deutlich erkennbar außerhalb der Wasserfläche (nach oben gestreckter Arm, Hochhalten des Ringes).

Für die beiden Aufgabenteile erhalten die Schülerinnen und Schüler bei korrekter Ausführung jeweils einen Punkt.

Eine vergleichbare Übung zur KÜGS wird auch im Wettbewerb der Bundesjugendspiele für die Jahrgangsstufen drei und vier angeboten.