Tanzen

Im Schulalltag wird Tanzen als freudvoll und den Livestyle transportierende Bewegungsform verstanden. Bei den intensiven Vorbereitungen auf eine Schulaufführung und insbesondere beim professionellen Tanz im außerschulischen Bereich können sich aber auch Gefährdungen und Belastungen für die Darstellenden ergeben, wenn z. B.

... die Böden zum Tanzen nicht geeignet sind.

Böden sind nicht geeignet, wenn sie zu glatt bzw. zu stumpf sind, Splitter, Verunreinigungen oder Unebenheiten aufweisen oder wenn sie Sprünge nicht ausreichend dämpfen. Bewährt haben sich gut abgeklebte Tanzteppiche, welche bei Sprüngen einen gelenkschonenden Kraftabbau bewirken.

... klimatische Beeinträchtigungen bestehen.

Die Raumtemperatur sollte möglichst zwischen 21 ° und 23 °C liegen, wobei die Oberflächentemperatur des Bodens nicht unter der Raumtemperatur liegen sollte, da häufig auf dem Boden Dehnungsübungen ausgeführt werden. Zuglufterscheinungen mit Luftgeschwindigkeiten über 0,1 m pro Sekunde sind ebenso zu vermeiden wie eine zu hohe (über 60 %) bzw. zu niedrige (unter 40 %) relative Luftfeuchtigkeit.

... ungeeignete Kleidung oder Schmuck getragen wird.

Bei der Auswahl der Kleidung sollte darauf geachtet werden, dass sie eng am Körper anliegt sowie einen ausreichenden Schutz gegen Auskühlung bietet.

... die Bewegungsflächen nicht ausreichend bemessen sind.

Abhängig von der Art der geplanten Darbietung sind ausreichende Bewegungsflächen vorzusehen, in denen auch Fallräume mit berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der Bühnenvorderkante. Angrenzende Dekorationen sollten möglichst ebenflächig, das heißt ohne spitze Kanten, hervorstehende Teile oder Fangstellen für Körperglieder oder Kleidungsstücke, ausgeführt sein.

... die Beleuchtungssituation zu hell oder zu dunkel ist.

Eine ausreichende Beleuchtung ist für die Sicherheit bei schnellen Bewegungen unerlässlich. Dabei ist jedoch auch zu beachten, dass die Darsteller bzw. Tänzer nicht geblendet werden.

Gefährdungen und Belastungen können sich auch ergeben weil,

  • sich Darsteller nicht ausreichend aufwärmen und lockern,
  • Darsteller körperlich oder psychisch durch „Lampenfieber“ oder Leistungsdruck überfordert werden,
  • sich Darsteller z. B. aus Gründen des persönlichen Ehrgeizes oder Konkurrenzdrucks mit der Darstellung selbst überfordern,
  • Tanzpartner nicht die vorgesehene Choreografie einhalten,
  • Verletzungen und Schmerzen nicht auskuriert, sondern überspielt werden, weil man nicht durch andere Darsteller ersetzt werden möchte,
  • Vorstellungen zu den Zeiten stattfinden, in denen Darsteller ggf. gerade nicht über ihre volle Leistungsfähigkeit verfügen (Tagesleistungskurve).

Da im Bereich von Schulveranstaltungen die Darsteller zumeist noch an den Tanz herangeführt werden und deshalb selbst noch nicht über die entsprechenden Erfahrungen verfügen, hat die Tanzleitung/Choreografie ein besonderes Augenmerk auf die beschriebenen Belastungen zu richten.